Der KSV Baunatal rief und viele, viele kamen

Mit einem stimmungsvollen musikalischen Entree des Musikzugs des KSV Baunatal unter der souveränen Leitung des Dirigenten Wolfgang Rodermund wurde der diesjährige Frühlingsempfang in der KSV-Sportwelt eröffnet. Erneut waren rund 130 Gäste aus den Bereichen Politik, Sport, Wirtschaft und Verwaltung der Einladung des mit knapp 8.000 Mitgliedern größten nordhessischen Vereins, darunter ca. 35 % Kinder und Jugendliche, gefolgt.

In einer launigen Begrüßung zeigte sich Präsidiumsmitglied Ralf Flohr insbesondere über die Resonanz aus dem politischen Leben überrascht, aber hoch erfreut zugleich. Er wies darauf hin, dass der Sport in Hessen eine herausragende Bedeutung hat und als Staatsziel in der hessischen Verfassung im Art 26 g verankert ist. Danach genießt der Sport den Schutz und die Förderung des Staates, der Kommunen und Gemeindeverbände. Diese Norm lieferte ihm eine „Steilvorlage“, die anwesenden Landtagsabgeordneten Esther Kalveram, Oliver Ulloth und Anna-Maria Schölch sowie die ehemalige Baunataler Bürgermeisterin und jetzige Staatssekretärin Manuela Strube, den Kasseler Regierungspräsidenten Mark Weinmeister und dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Florian Schneider um wohlwollende Unterstützung für einen Förderantrag in sechsstelliger Höhe zu gewinnen, der Umbaumaßnahmen und moderne Sportgeräte in der KSV Sportwelt zum Gegenstand hat. In diesem Zusammenhang erinnerte er aber auch an die steigende Zahl an Übergriffe auf politische Repräsentanten, die eine deutliche Gefahr für das freiheitlich-demokratische Gemeinwesen darstellen und nicht hingenommen werden dürfen, sondern mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln des Rechtsstaates präventiv und repressiv zu begegnen sind.

Mit einem besonderen Dank wurden die Förderer und Sponsoren für ihre teilweise Jahrzehnte währende finanzielle oder sächliche Unterstützung sowie die Einsatz- und Rettungskräfte für ihr ständiges professionelles Bemühen, Gefahren abzuwehren, Menschenleben zu retten und in Notlagen zu helfen, bedacht.

Er machte auch deutlich, dass der KSV Baunatal in seinem 132. Bestehensjahr sehr gut aufgestellt ist; sowohl von den Mitgliederzahlen, den sportlichen Erfolgen, der wirtschaftlich gesunden Basis als auch als verlässlicher Partner in der Baunataler Stadtgesellschaft. Der KSV ist ein Branding und das verdankt er nicht zuletzt den engagierten und motivierten Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern und den qualifizierten Übungsleiterinnen und -leitern.

Am Ende seiner Begrüßung erinnerte Ralf Flohr an die Persönlichkeiten des Vereins, die aufgrund ihrer langjährigen Verdienste und Leistungen, ihr vorbildliches Wirken und ihr herausgehobenes Engagement das Fundament des Vereins bilden und eigentlich an den Anfang seiner Ansprache gehört hätten. Dabei reflektierte er insbesondere auf die anwesende Ehrenpräsidentin Ursula Harms, Ehrenvorständinnen Barbara Guth und Margot Hatje, Ehrenvorstand Hans-Günther Jakob sowie die Ehrenmitglieder Herbert Bornemann, Kurt Dumeier und Hans Hartung.

Der Erste Stadtrat Daniel Jung ging anschließend in seinem Grußwort u. a. darauf ein, mit welchen Mitteln und Maßnahmen auch die Stadt Baunatal den KSV (und die anderen Vereine) unterstützt. Er begrüßte auch die Initiative und die konzeptionellen Überlegungen des KSV, Betreuungsangebote für die Grundschulen beim herausfordernden Prozess um die ab dem Schuljahr 2026/27 verpflichtend einzuführenden Ganztagesschulen anzubieten. Auch die anstehende Bürgermeister- und Europawahl am 09.06.2024 sparte er bei seinen Ausführungen nicht aus. Ein besonderes Anliegen war ihm aber noch die breite Teilnahme der Vereine an der Kundgebung für Demokratie und Menschenwürde am 11.05.2024 auf dem Baunataler Marktplatz.

Gut in ihrer neuen Rolle angekommen ist bereits Staatssekretärin Manuela Strube. Sie wies darauf hin, dass die Landesregierung den Vereinen seit Beginn der Legislaturperiode bereits finanzielle Zuwendungen in Millionenhöhe, darunter auch dem KSV Baunatal für eine Lüftungsanlage, hat zukommen lassen. Zudem erinnerte sie noch an verschiedene Projekte aus ihrer Bürgermeisterzeit, beispielhaft den Mountain Skill-Park, die sie eng und wohlwollend begleitete bzw. mit dem KSV realisiert hatte.

Mit ihrem Vortrag „Fußballzeit ist die schönste Zeit“ konnte sich Festrednerin Prof. Dr. Silke Sinning, Vizepräsidentin des DFB für Bildung, Freizeit- und Breitenfußball, der Aufmerksamkeit des sportaffinen Publikums gewiss sein. Die hauptberufliche Hochschuldozentin nannte fünf gute Gründe, warum die EURO 24 zur besten Zeit wird. Über Leidenschaft, Identitätsstiftung, Gastfreundschaft, Wirtschaftlichkeit sowie Ausdruck von Modernität, Fortschritt und Nachhaltigkeit gelang es ihr eindrucksvoll, einen gelungenen Bogen zu einem hoffentlich neuen Sommermärchen 2024 zu schlagen und gekonnt auf die EM im eigenen Land einzustimmen.

Ein weiteres Highlight war die Ehrung langjähriger Vereinsmitglieder. Die Auszeichnungen für die sieben anwesenden Jubilare Günter Härtel, Werner und Marie-Luise Saure, Uta Böth, Ingrid und Germar Knauf sowie Torsten Krug, die für 50- und 60-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt wurden, führten in bewährter Weise die Präsidiumsmitglieder Annette Böhle und Matthias Bode durch. Weitere Jubilare, auch für 70- und 75-jährige Mitgliedschaft, waren aus unterschiedlichen Gründen leider nicht anwesend und erhalten ihre Urkunde und Vereinsnadel zu einem späteren Zeitpunkt.

Etwas wehmütig und emotional wurde es, als Präsidiumsmitglied Hartmut Schäfer den langjährigen Vorstand des KSV, Friedrich Heintzemann, auf eigenen Wunsch verabschiedete. In seiner Laudatio würdigte er dessen besonderen Verdienste für den Verein und wies darauf hin, dass er sich noch einmal in die Verantwortung nehmen ließ, als es der KSV aufgrund von Personalveränderungen im Vorstand dringend bedurfte. Zudem hob er besonders seine Zuverlässigkeit, die fachliche Kompetenz, den aufrechten Charakter und seine zuvorkommende, angenehme Wesensart hervor, für die er sowohl innerhalb als auch außerhalb des Vereins viel Anerkennung und Wertschätzung erfahren hat. Die Standing Ovation am Ende der Lobrede unterstrich noch einmal eindrucksvoll die Ausführungen von Hartmut Schäfer. Wir sagen HERZLICHEN DANK lieber Friedrich!

Dem zum 30.04.2024 ausscheidenden Vorstand war es aber noch vergönnt, den Staffelstab an seinen Nachfolger weiterreichen zu können. Geschäftsführer Georg Heinemann, der zu Beginn des Jahres erst sein Amt beim KSV angetreten hatte, folgt Friedrich in den Vorstand nach. Ralf Flohr machte deutlich, dass sich Georg Heinemann bereits in kürzester Zeit eine weitreichende Kenntnis von den Strukturen und Abläufen angeeignet hat und schon sehr gut „in den Themen steht“. Zudem hält er den in Baunatal wohnhaften Familienvater auch aus menschlich persönlicher Sicht für eine erhebliche Bereicherung des Vereins.

Nach diesen wortreichen Programmpunkten wurde es sportlich-musikalisch. Die Flamencogruppe des KSV unter der Leitung von Melanie Coppola begeisterte die Gäste mit einer temperamentvollen Tanzeinlage zu Klängen bekannter Pop-Interpreten.

Mit einem herzlichen Dank an alle Mitwirkenden und Beteiligten, insbesondere den fleißigen Helferinnen und Helfern im Hintergrund, beendete Ralf Flohr den offiziellen Teil und lud anschließend im Namen des Präsidiums und des Vorstands zur „dritten Halbzeit“ in die Räumlichkeiten des „Bistro“ zu einem kleinen Umtrunk und Imbiss ein.

Fotos: Dieter Schachtschneider