Juniwanderung
Fr, 10.06.2022 / Christa Schäffer (Wandern)Es gab wieder einmal etwas Neues für die Wanderer: Der Wandertag am 2. Juni 2022 war ein Donnerstag und die Altenbaunaer waren die Letzten, die der Bus einsammelte. Völlig ungewohnt. Die Essen waren längst notiert, farbliche Bändchen an den Rollatoren und ihren Besitzern befestigt (rosa für Altenbauna), 13,30 Uhr konnten auch sie in den Bus einsteigen.
Da bei der vorigen Wanderung der Bus proppevoll war, kam diesmal ein Riesenbus für 55 Personen, doch es gab nur 45 Wanderwillige, Man kann es nie richtig vorausahnen. Uns fehlt ein Hellseher.
Mit dem großen Bus kam auch ein neuer Fahrer, Wilhelm Frese, der bei der Fahrt durch Kassel viel Interessantes zu erzählen wusste, auf Historisches hinwies, wie z.B. dass das Ottoneum, dass erste feste Theater war, dass das Elisabeth-Krankenhaus quasi von der Heiligen Elisabeth gegründet worden ist. Er hatte dann zu einigen Ortschaften, die wir durchfuhren passende Erklärungen. Wegen einer Straßensperre mussten wir nämlich auf Nebenstrecken fahren. Ihringshausen – Simshausen, Holzhausen am Reinhardswald. Der Reinhardswald ist Hessens größtes zusammenhängendes Waldgebiet, doch leider zu einem großen Teil durch Trockenheit und Stürme vernichtet. Grausig beim durchfahren die gespenstigen Baumgerippe zu sehen,
Auf dem Wanderparkplatz Forstscheid, unweit des Dornröschenschlosses Sababurg an der Reinhardswald-Höhenstraße gelegen, stiegen die 9 Langstreckler aus. Auf gut beschilderten Wanderwegen marschierten sie Richtung Weißehütte, unserem Ziel. Sie überquerten den Bach Olbe, der in der Nähe entspringt und später in die Weser mündet. Kurz vor dem Ziel überquerten sie die B 80 und liefen dann parallel dazu auf dem R1 zum Lindenwirt.
Die 23 Kurzstreckler begannen ihre 5 km Tour in Gieselwerder, arbeiteten sich hoch in den Wald und liefen dann fast immer hoch über der Straße durch den Wald. Aber es wäre nicht Maritha, wenn sie ihrer Truppe nicht wieder einiges zu erzählen hätte, Der Reinhardswald bietet sich ja geradezu an. Wer hier wandert, denkt automatisch an Schneewittchen, Zwerge, den Wolf und Rotkäppchen. Hinter jedem Baum könnte man doch einen von ihnen treffen. Gut, dass die Brüder Grimm so viele Sagen und Märchen gesammelt und aufgeschrieben haben und Ria Ahrend aus Altenritte sie grad uns hier in Baunatal so lebendig erhalten hat.
Die Durchfahrer fuhren diesmal direkt zum Ziel, liefen dann eine Runde durchs Feld, inspizierten den Campingplatz und ließen sich dann auf der urigen Terrasse zu Kaffee und Kuchen nieder. So konnte man in Ruhe auf die Wanderer warten. Der eine oder andere fragte sich vielleicht auch, woher die seltsamen Ortsnamen kamen, die wir durchfahren hatten. In Weißehütte wurde früher weißes Glas hergestellt, wurde so zur Namensgebung. Gottstreu und Gewissensruh weisen auf die 1722 erfolgte Gründung durch die aus Glaubensgründen aus Frankreich vertriebenen Waldenser hin. Man nennt sie heute noch die „Franzosendörfer.“ Sie waren dem Papst nicht katholisch genug, da sie einige Dogmen ablehnten.
Nach und nach trudelten die Wanderer ein, die Kurzstreckler wieder als Letzte. Inzwischen war es halb sechs geworden und der Wirt drängelte zum Essen. So kam es, dass unser Häuptling seine Getreuen erst nach dem Essen begrüßen konnte, den Geburtstagskindern gratulieren und seiner Freude Ausdruck über den gelungenen Wandernachmittag geben. Die nächste Wanderung ist am 6.7.2022, wieder ein Mittwoch und der Bus fährt die gewohnte Reihenfolge. Hertingshausen zuletzt. Doch alles hat mal ein Ende, es musste Abschied genommen werden, wenn auch wesentlich später als sonst üblich.
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